DGÄ

Workshop Schauanordnungen

Salon im ehemaligen Palais Dürckheim, Cranachstraße 47, 99423 Weimar

06.12.2018, 13:30 Uhr bis 07.12.2018, 13:30 Uhr

Datei

PlakatSchauanordnungen_2018-10-05_11-03-16 (1)

 

Vom 06. – 07. Dezember 2018 veranstaltet das Tei lprojekt »Mimesis des Raumbildes« der DFG-Forschergruppe »Medien und Mimesis (FOR 1867/2)« einen Workshop zum Thema Schauanordnungen. Er findet in den Räumen des ehemaligen Palais Dürckheim in Weimar statt und versammelt Beiträge, die sich den materiellen Operationen, Produktionsvoraussetzungen und vielfach verschlungenen Verdinglichungs- sowie Subjektivierungseffekten von Schauanordnungen widmen.

 

Denn was immer wir betrachten, muss sich zunächst darbieten und darstellen oder herausgestellt und ins Licht gerückt und so der Aufmerksamkeit empfohlen werden. Diesem Zweck dienen spezielle Aufstellungen, Dispositive und Anordnungen – eben Schauanordnungen. Sie finden sich im Zusammenhang mit bevorzugten Objekten des Wissens, der Kunst und der Bildung in Museen, Sammlungen und Laboraufbauten, aber auch auf Jahrmärkten, in Sex Business und Unterhaltungsindustrie.

 

Erst eine Schauanordnung macht, je nach Beschaffenheit auf ihre Weise, aus einem bloßen Ding ein Schauobjekt; erst sie bringt die Betrachter_innen hervor und damit die – wie immer fragwürdige ‒ Unterscheidung von Subjekt und Objekt der Wahrnehmung. Diese Unterscheidung zeitigt weitgehende Folgen, Dominanz- und Kontrollverhältnisse, aber auch magische und auratische Anziehungskräfte auf die Betrachter_innen. Insofern stiften Schauanordnungen mimetische Beziehungen, in denen sich Schaulustige wie Schauobjekte spiegeln und anähneln. Schauanordnungen machen sich dabei nach Möglichkeit selbst unbemerkbar. Das zeigt sich beispielsweise an sogenannten ›Habitat Dioramen‹, die in Naturkundemuseen ausgestellt werden und uns durch ihre Glaswände hindurch den Blick in eine vermeintlich vom Menschen unberührte Natur vermitteln wollen, ohne dabei als Dispositiv der räumlichen Anordnung mimetischen Materials selbst in den Vordergrund zu treten.

 

So nimmt der Workshop überwiegend raumbasierte Aufstellungs- und Schaustellungstechniken, wie digitalisierte Varianten der Gegenwart in den Blick, um sie aus wahrnehmungsästhetischer, medienphilosophischer und mimesistheoretischer Perspektive zu beleuchten.

 

Die Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt ist frei.
Um Anmeldung (franziska.winter@nulluni-weimar.de) wird gebeten!

 

Programm:

 

DONNERSTAG, 06.12.2018

 

13:30 Christiane Voss/Lorenz Engell
Begrüßung 

 

14:00 Sabine Nessel
Warum sehen wir Tiergehege an? Zoo und Kino als Schauanordnungen der Moderne

 

15:00 Dennis Göttel
Making-of als Schauanordnung: SCÉNARIO DU FILM PASSION (Jean-Luc Godard, 1982)

 

16:00 Pause

 

16:30 Matthias Warstat
Migrierendes Theater. Zur szenografischen Analyse mobiler Bühnenräume

 

17:30 Barbara Gronau
Athletik der Askese – Spektakuläre Inszenierungen von Nahrungsverzicht

 

20:00 Conference Dinner

 

FREITAG, 07.12.2018

 

10:00 Lars Nowak
Kuriositätenschauanordnung

 

11:00 Pause 

 

11:15 Claudia Tittel
Architekturen der Überwältigung. Urban Screens und die Schau(an)ordnungen des Monumentalen

 

12:15 Pause

 

12:30 Stephan Günzel
Von der erweiterten Realität zur erweiterten Identität: Medienkultur der Augmented Identity

 

13:00 Schlussbemerkungen und Verabschiedung